Einen Moment...

Es ist vollbracht

homo.net Info vom 4. April 2019
von Webmaster Jan

 

Die Todesstrafe für Homosexuelle trat in Brunei tatsächlich diese Woche in Kraft. Trotz internationaler Kritik hat das Sultanat die Strafgesetze reformiert. Dieben können nun Hände und Füße abgehackt werden, Homosexuellen droht die Steinigung bis zum Tode. Frauen, die gleichgeschlechtlichen Sex haben, müssen mit einer Höchststrafe von 40 Stockhieben oder zehn Jahren Gefängnis rechnen.

Die Reform des Strafrechts hat international Kritik ausgelöst. Die Bundesregierung bestellte die Botschafterin von Brunei ein, um an bestehende internationale Menschenrechtsverpflichtungen zu appellieren. Auch Frankreich und die USA schlossen sich der Forderung an. UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet bezeichnete die Strafen als grausam und unmenschlich. Ob das reicht und wirklich Wirkung hat?

Das Auswärtige Amt rät Reisenden in Brunei angesichts der Strafrechtsverschärfungen zu besonderer Vorsicht. Besuchern werde ausdrücklich empfohlen, sich mit den landesspezifischen Gesetzen vertraut zu machen.

Das Sultanat Brunei auf der Insel Borneo ist damit derzeit das 8. Land mit Todesstrafe für Homosexualität. Die anderen sind Iran, Jemen, Mauretanien, Nigeria, Saudi-Arabien, Sudan und die Vereinigten Arabischen Emirate. In allen diesen Ländern ist der Islam die vorherrschende Religion. In über 60 weiteren Ländern reichen die Strafen vom Bußgeld bis zur lebenslangen Haft.

In Australien und Europa wird Homosexualität nirgends als Verbrechen angesehen. Wenn‘s um Geld geht, schweigt auch in Deutschland die Moral. Handel treiben wir mit allen diesen Ländern. In 10 davon ist die britische Königin Elisabeth II. das formale Oberhaupt: Belize, Grenada, Jamaika, St. Luicia, St. Kitts und Nevis, Cookinseln, Papua-Neuguinea, Salomonen, Tuvalu, Barbados, Antigua und Barbuda.

Deutschland fällt es schon unglaublich schwer, den Krieg im Jemen nicht mit Waffenexporten anzuheizen. Auch den Klimawandel bekämpfen wir lieber mit sinnlosen Milliardenausgaben statt mit kostensenkender Geschwindigkeitsbegrenzungen. Steht doch das Recht auf Rasen wesentlich höher als das Recht auf körperliche Unversehrtheit, Leben und freie Sexualität.

Aber win win ist doch heute so modern. Fangen wir damit an, dass wir allen Ländern mit Todesstrafe für Homosexualität ab sofort kein Öl mehr abkaufen. Dann gewinnen alle: Die Menschenrechte, die Umwelt, die Industrie - ja, auch Produkte gegen den Klimawandel müssen erfunden und produziert werden. Und sie können beliebig exportiert werden. Gerade auch in Krisengebiete.

Die Briten können Europa nicht verlassen, ob sie wollen oder nicht. Aber den Kreis der Homoverfolger können sie verlassen. Damit Europa auch weltweit keine Schwulen mehr verfolgt.

Schöne neue Welt,
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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